Exkursion

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ins Eis

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Eingang
Strom
Geheimnisvoll
Wilde Szenerie
Ein Spielplatz
Enorme Kräfte
Strukturen
Rückblick
Spuren
Kein Eis mehr.
Wegweiser
Goldene Zeiten?
Der Weg wäre klar.
Dieselbe Eishöhle
Ein Trümmerfeld

Gletscherhöhle – Exkursion unters Eis

Falko Burghausen
Falko Burghausen
Veröffentlicht: vor 2 Jahren
Aktualisiert: vor 2 Wochen
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Goldene Lärchen und leuchtende Herbstfarben. Der krasse Kontrast zum tiefen Blau, welches uns auf unserer Exkursion ins Innere einer Schweizer Gletscherhöhle begegnen wird. Doch so beeindruckend die Szenerie auch ist, so bedrückend wirkt sie auf uns. Denn das, was wir hier sehen, ist schnell vergänglich und wird in wenigen Jahren, ja vielleicht in wenigen Monaten Geschichte sein, die niemals rückgängig gemacht werden wird.

Die Walliser Gletscher leiden ebenso wie nahezu alle anderen Alpengletscher an der massiven Erwärmung unserer Erde. Überall ist ein mehr oder weniger starker Rückgang zu verzeichnen – und das mit zunehmender Geschwindigkeit, die im Vergleich zur Lebenszeit eines Gletschers geradezu rasend genannt werden muss.

Wir wagen einen Einblick in eine der riesigen Eishöhlen, die sich durch Schmelzwasser im Frühling bilden. Obwohl der Gletscher in diesem Bereich bereits nahezu vollständig abgeschmolzen ist, hat sich bisher ein kleiner eisiger Rest, bedeckt von tonnenweise Schutt und Geröll, gehalten. Insbesondere im Frühling zur Zeit der Schneeschmelze fliessen Unmengen an tosendem Wasser durch den natürlichen Eistunnel hindurch und formen so mit der Zeit ein fragiles und nicht ungefährliches Kunstwerk. Überall an den Rändern liegen Unmengen an losen Steinen und Geröllblöcken, die jederzeit unkontrolliert hinabstürzen können (und das auch regelmässig tun, wie wir mit eigenen Augen beobachten können).

Begleite uns auf einem Kurztrip hinein ins leider ganz und gar nicht ewige Eis und lasse die beeindruckende und eiskalte Szenerie dieser Gletscherhöhle in unserem #bildwelten-Format visuell auf dich wirken.

Am frühen Morgen des 20. September 2022 stürzte die gesamte Eishöhle bei einem in der Region des Mont Collon gemessenen leichten Erdbebens komplett ein. Ein eisiges Kunstwerk ist damit Geschichte, übrig geblieben sind für einige Monate die tonnenschweren Trümmer aus Eis, die aber sicherlich im nächsten Sommer grösstenteils verschwunden sein werden. Lange hätte dieses fragile Gebilde aus Eis aber vermutlich ohnehin nicht mehr überlebt, die örtlichen Glaziologen rechneten bereits früher oder später mit einem durch die hohen Temperaturen verursachten Zusammensturz.

Wir raten dringend von einem Besuch des Bereichs der ehemaligen Gletscherhöhle auf dem Bas Glacier d’Arolla ab!

Einerseits besteht nach wie vor in Teilen der einstigen Höhle Gefahr durch einbrechende Eiswände sowie herabfallendes, tonnenschweres Geröll. Andererseits besteht im gesamten Gebiet unterhalb der Nordseite des Mont Collon eine latente Gefahr für einen Gletscherabbruch ähnlich dem Ereignis im Sommer 2022 an der italienischen Marmolata. Die Veränderungen des Gletschers auf der Gipfelkuppe des Mont Collon werden daher täglich verfolgt und gemessen.

Falko Burghausen

Falko Burghausen

Technical Lead mit langjähriger Erfahrung als CTO sowie Software Engineer und professioneller Landschafts- und Naturfotograf. Ohne Kamera geht Falko fast nirgendwo hin und am liebsten ist er zwischen hohen Bergen und den Wellen des Ozeans unterwegs, um grandiose Landschaften einzufangen. Er ist überzeugt von Work Anywhere und digitalen Arbeitsmodellen und findet, dass ein Tag ohne Schokolade nur halb so gut werden kann.

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