Grosser Mythen — ein Schwyzer Wahrzeichen

Falko Burghausen
Falko Burghausen
Veröffentlicht: vor 2 Jahren
Aktualisiert: vor 4 Wochen
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Grosser Mythen — ein Schwyzer Wahrzeichen
ISO 100100 mmf/221/2 s

Die Wanderung auf den Schwyzer Hausberg Grosser Mythen besticht durch traumhafte Aussicht in alle Richtungen. Nach der Besteigung wartet das Mythenhaus auf hungrige und durstige Wanderer.

Prominenter Berg im Herzen der Zentralschweiz

Der 1898 m hohe Grosse Mythen ist eigentlich von keiner Seite her zu übersehen. Seine im Vergleich zu anderen Alpengiganten geringe Höhe von nicht einmal 2000 m mag etwas täuschen — die unvergleichliche Form sorgt aber in Kombination mit der freistehenden Lage dafür, dass es sich bei diesem Berg um einen der besten Aussichtsberge der gesamten Zentralschweiz handelt. Daran hat auch die Lage in der Nähe mehrerer bekannter und grösserer Seen zu tun: in Sichtweite vom Gipfel findet man zuallererst natürlich den Vierwaldstättersee, den Zugersee sowie die kleineren Seen Ägerisee, Lauerzersee und Sihlsee.

Aufstiege auf den Grossen Mythen

Der Grosse Mythen ist nicht nur aufgrund seiner beeindruckenden Rundumsicht sicherlich einer der meistbestiegenen Wandergipfel in den Alpen. Der eigentliche Zustieg zum Gipfel über den Wanderweg ab der Seilbahnstation Holzegg ist mit rund 500 Höhenmetern nicht übermässig lang und gut gesichert. Die Sicherungen sind auch nötig, denn jedes Jahr ereignen sich (teilweise schwere) Unfälle an diesem passagenweise doch recht ausgesetzten Weg. Ketten und Stahlseilgeländer mindern die Gefahr eines Absturzes an den wichtigsten Stellen, eine ehrliche Selbsteinschätzung der eigenen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist allerdings trotzdem angebracht.

Nebst dem Zustieg von der Holzegg gibt es auch noch diverse alpine Anstiege, die sich grösstenteils aber bereits im Klettergelände abspielen — sie spielen jedoch aufgrund des gut ausgebauten und markierten Wanderweges nur eine untergeordnete Rolle.

Die Holzegg als Ausgangspunkt für die Besteigung des Grossen Mythen ist über verschiedene Zustiege gut erreichbar:

  • Ab der Passhöhe der Ibergeregg mit wenig Höhenunterschied auf einem gut ausgebauten Fahrweg
  • Ab Brunni im Alpthal (hinter Einsiedeln) über einen markierten Wanderweg
  • Ab Schwyz mit dem grössten Höhenunterschied, ebenfalls über mehrere markierte Wanderwege
  • Ab der Bergstation der Rotenfluebahn (von Schwyz her kommend)

Allen (bis auf den Anstieg ab Schwyz) gemeinsam ist sicherlich, dass man an Wochenenden bei schönem Wetter selten alleine sein wird. Wer die Einsamkeit sucht, sollte eine Besteigung in der Nebensaison bei auch eventuell nicht ganz so gutem Wetter bevorzugen. Neben diesen offensichtlichen Zustiegen gibt es durch das dichte Netz an Wanderwegen aber auch noch viele andere Variationsmöglichkeiten — Kreativität ist hier sicherlich angesagt.

5-Sterne Panorama vom Gipfel

Hat man den Aufstieg auf den Grossen Mythen hinter sich gebracht, kann man sich aussuchen, ob man die berühmten Nussgipfeli aus dem Mythenhaus vor, nach oder während des Bestaunes des überwältigenden Panoramas geniessen möchte. In sämtliche Himmelsrichtungen kann man den Blick schweifen lassen und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass selbst nach mehreren dutzenden Besuchen auf dem Gipfel immer wieder Neues zu entdecken ist.

Für (Landschafts-)Fotografen ist die Aussicht sicherlich extrem spannend und für diese Personen lohnt sich übrigens auch mal ein Besuch am späten Abend bei/nach Sonnenuntergang oder ein früher Aufstieg am Morgen — unglaubliche Weitsicht nach Osten und Westen sei Dank. Mit entsprechenden Teleobjektiven lassen sich auch weit entfernte Berge wie der Säntis ins rechte Licht der goldenen Stunde rücken.

Wenn man auf dem Berg steht, sieht man ihn nicht

Eine klassische Bergsteigerweisheit, die gerne im Zusammenhang mit prominenten Bergen wie dem Matterhorn genannt wird: sieht von allen Seiten spektakulär aus und weckt beim ein oder anderen den Wunsch, einmal dort oben stehen zu können — und wenn man dann oben steht, fehlt plötzlich etwas in der Aussicht.

Genauso ist es mit dem Grossen Mythen — aber zum Glück gibt es ja ringsherum noch diverse andere Berge, die einen guten Ausblick auf dieses Zentralschweizer Wahrzeichen ermöglichen. Für dieses Foto hat uns unser abendlicher Aufstieg auf den Rophaien im Riemenstaldener Tal geführt. Mit gut 1000 Höhenmetern und der üblichen Fotoausrüstungs-Materialschlacht im Rucksack kein Spaziergang, aber die Wetter- und Lichtverhältnisse haben uns mit grandiosen herbstlichen Farben belohnt. Durch einige Wolken bahnte sich die Sonne wie ein Spotlight noch einen letzten Weg mit direktem Schein auf den Gipfel des Grossen Mythen, bevor sich die Nacht herabsenkte. Die markante Mauer aus Huser Stock und Chlingenstock im Vordergrund verleiht dem Bild zusätzliche Tiefe, bevor sich im Hintergrund der Grosse Mythen und sein kleiner Trabant, der Kleine Mythen als letzte Bastion vor dem Alpenvorland aufbauen.

Durch den Einsatz eines 100 mm Teleobjektives konnte ich den Fokus wirklich nur auf die markante Kulisse des Grossen Mythen legen und dank Stativ-Einsatz auch trotz fortgeschrittener Dämmerung und stark geschlossener Blende ein scharfes Bild fotografieren. Die Färbung des Himmels tat ihr Übriges, um sich perfekt mit den herbstlichen Farben zu ergänzen — und so hatte sich der Anstieg und der danach folgende lange Abstieg im Dunkeln zurück nach Riemenstalden mehr als gelohnt.

Gut zu wissen

Abhängig von der Frequentierung ist der Grosse Mythen ein lohnender Gipfel für Bergläufe und die umliegenden Wanderwege eignen sich hervorragend für Trailruns verschiedenster Länge — ein wachsames Auge auf die vielen Mutterkuhherden im Umkreis vorausgesetzt.

Im Winter hingegen ist der eigentliche Berg tabu — ein Wildschutzgebiet erlaubt nur das Begehen oder Befahren eingezeichneter Routen, ausgenommen ist natürlich das Skigebiet der Mythenregion. Aufgrund der hohen Lawinenaktivität an den steilen, teils stark besonnten Hängen ist der Grosse Mythen aber ohnehin ein Berg, von dem man im Winter schlauerweise die Finger lässt und den dort lebenden Tieren ihre verdiente Ruhe gönnt.

Gämsen findet man übrigens oft und viele in den Sommermonaten — mit ein wenig Geduld und Glück kann man diese trittsicheren Tiere rund um den Berg an verschiedenen Stellen beobachten. Hier ist ebenfalls der etwas niedrigere, aber nicht minder schöne kleine Bruder des Grossen Mythen sehr zu empfehlen, der 1811 m hohe Kleine Mythen. Dieser sollte allerdings nur von alpinistisch erfahrenen Personen angegangen werden, da insbesondere der Zustieg vom Vorgipfel zum Hauptgipfel mit kürzeren Kletterpassagen gespickt ist und sich im typischen, teilweise brüchigen Schrofengelände und meistens ohne nennenswerte Sicherungsmöglichkeiten abspielt.

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