Wenn die Sonne auch um Mitternacht nicht untergeht und die Welt in ein magisches, goldenes Licht taucht – dann erlebst du die Mitternachtssonne in ihrer ganzen Schönheit. In unserem Travel Guide findest du alles Wissenswerte zu diesem einzigartigen Naturphänomen. Der Fokus liegt auf den Lofoten in Nord-Norwegen – einem der eindrucksvollsten Orte, um das Schauspiel hautnah zu erleben. Viele der Tipps und Informationen gelten aber ebenso für andere Regionen nördlich des Polarkreises, wie Island, Nordschweden oder Finnisch-Lappland.

Norwegen ist bekannt als das "Land der Mitternachtssonne", mit durchgängigem Sonnenschein in allen Regionen nördlich des Polarkreises. Wer die Mitternachtssonne auf den Lofoten hoch im Norden Norwegens erleben möchte, hat in diesen Breitengraden rund zweieinhalb Monate Zeit dafür. Jedes Jahr zwischen Ende Mai und Mitte Juli steht die Sonne auf den Lofoten täglich 24 Stunden lang über dem Horizont. Zur Winterzeit hingegen geht die Sonne während der Polarnacht für einige Zeit gar nicht auf und kommt über ein diffuses Dämmerlicht nicht hinaus (die sogenannte Polarnacht).
Wann scheint die Mitternachtssonne?
Die Mitternachtssonne scheint nicht das ganze Jahr hindurch. Um dieses Naturphänomen beobachten zu können, musst du also zur richtigen Jahreszeit nach Norwegen reisen.
Grundsätzlich findest du in Skandinavien die besten Voraussetzungen, wenn du in der Zeit zwischen Ende Mai und Ende Juli deine Reise planst. Das bedeutet aber nicht, dass der Effekt der Mittsommernacht davor und danach nicht sichtbar wäre, er ist nur nicht so stark. Mitternachtssonne bedeutet vor allem, dass die Sonne 24 Stunden nicht untergeht, also in dieser Zeit auch nicht oder nur teilweise hinter dem Horizont versinkt. Dennoch wirst du auch wenige Wochen vor und nach der Zeit der Mitternachtssonne helle Nächte erleben, in denen es um drei Uhr morgens noch so hell ist, dass es dir wie tagsüber vorkommen wird.
Kurz erklärt

Wo kannst du die Mitternachtssonne in Norwegen erleben?
Die magische Grenze für durchgängigen Sonnenschein ist der Polarkreis, der auf dem 66. Breitengrad verläuft. Überall nördlich davon geht die Sonne während der Mittsommernacht nicht unter, wobei sich der Zeitraum verlängert, je weiter nördlich du dich aufhältst. Um die Mitternachtssonne ein halbes Jahr bewundern zu können, müsstest du allerdings schon bis zum Nordpol reisen.
In der folgenden Auflistung findest du einige bekannte Orte in Norwegen oberhalb des Polarkreises mit dem jeweiligen Zeitraum für die Mitternachtssonne:
Mitte Juni bis Anfang Juli hast du natürlich auch südlich des Polarkreises sehr lange Tage und nur wenige Stunden ohne Sonne. Wenn du dich also zum Beispiel in Trondheim aufhältst, wirst du zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende um den 21. Juni herum ebenfalls viele Sonnenstunden erleben und kannst das wunderschöne Licht der tiefstehenden Sonne geniessen.

Aktivitäten unter der Mitternachtssonne
Schlafen während der Mitternachtssonne? Schlaf ist zwar immer noch nötig, aber besonders in den ersten Tagen schwierig – zu faszinierend sind die nächtlichen Sonnenstrahlen und die magischen Farben, die die norwegische Landschaft in ein traumhaftes Licht tauchen.
- Trailrunning: Als begeisterte Outdoor-Sportler empfehlen wir, unbedingt einmal das Trailrunning mitten in der Nacht auszuprobieren. Die abwechslungsreichen Trails auf den Lofoten sind perfekt für kurze und lange Läufe mit atemberaubenden Aussichten.
- Wandern: Packe deinen Rucksack und mache dich auf zu einer Wanderung – unvergessliche Panoramablicke in die Mitternachtssonne von einsamen Gipfeln, aussichtsreichen Bergrücken und weissen Sandstränden in türkisfarbenen Buchten inklusive.
- Kajakfahren: Es gibt auf den Lofoten viele Möglichkeiten zum Ausleihen von Kajaks. Paddel im stillen glitzernden Wasser durch die nächtliche Stille der Mittsommernacht und entdecke die Lofoten von einer gänzlich neuen Perspektive.
Das Schöne an solchen Aktivitäten: du bist nicht alleine unterwegs. Während der Zeit der Sommersonnenwenden wirst du immer wieder auf Locals und Touristen treffen, die ebenfalls diese einmalige Stimmung geniessen möchten.
Tipp
Berücksichtige bei der Planung einer Aktivität in der Mitternachtssonne, dass die Bahn der Sonne tief am Horizont von Westen über Norden nach Nordost verläuft.
Wenn du dich also auf der südlichen Seite eines Berges aufhältst, wirst du von der Sonne nur wenig zu sehen bekommen. Auf der Nordseite hingegen wirst du bei gutem Wetter mit nächtlichem Sonnenschein belohnt.

Zu welcher Uhrzeit ist das Sonnenlicht am schönsten?
Du musst natürlich nicht mitten in der Nacht aufstehen, um die Mitternachtssonne bestaunen zu können. Ab ungefähr 21 Uhr fängt die schöne Lichtstimmung bereits an – quasi zur perfekten Zeit nach dem Abendessen. Aber auch das (sehr) frühe Aufstehen um drei oder vier Uhr kann sich richtig lohnen und du wirst die Sonne weit nördlich von ihrer in Mitteleuropa üblichen Bahn mit Sonnenaufgang im Osten beobachten können.
Zwischen 22 Uhr und 4 Uhr am Morgen herrscht die ideale Zeit zum Beobachten und Fotografieren. Die Sonne erreicht ihren tiefsten Punkt zwischen 1 und 2 Uhr, bevor sie wieder mit ihrem Aufstieg beginnt und um 12 Uhr mittags den höchsten Stand erreicht.
Beachte während Autofahrten zur Nachtzeit, dass dann auch viele Wildtiere wie Elche oder Rentiere aktiv sind. Die guten Lichtbedingungen helfen dabei, die Tiere rechtzeitig zu sehen, dennoch solltest du immer vorsichtig unterwegs sein, um Wildunfälle zu vermeiden.

Die Mitternachtssonne auf den Lofoten und Vesterålen
Auf den Lofoten und den nordöstlich davon gelegenen Vesterålen scheint die Mitternachtssonne ungefähr zwischen dem 25. Mai und dem 18. Juli (das entspricht der geografischen Lage von Svolvær, ungefähr in der Mitte der Lofoten). Die aussergewöhnliche Landschaft mit ihren aus dem Meer aufragenden Bergen, weissen Sandstränden und pittoresken Fischerdörfern macht die Lofoten zu einem prädestinierten Ziel, um die Mitternachtssonne zu erleben.
Wir lieben es, spätabends auf einen Gipfel zu steigen und dem magischen Wandel des Lichts zuzuschauen.
Marina Kraus
Auch die wunderschönen und berühmten Sandstrände der Lofoten, wie Kvalvika, Haukland oder Uttakleiv sind tolle Ziele für ein paar Stunden Sonnenanbetung in der Mitternachtssonne – ihre west- bis nordwestseitige Ausrichtung ist noch dazu ideal, um freie Sicht auf die Sonne zu haben.
Einige der Gipfel, die sich aufgrund ihrer Lage gut für das Beobachten der Mitternachtssonne eignen:
- Wanderung auf den Nonstinden bei Ballstad mit toller Aussicht auf das norwegische Festland und die Ebene von Leknes (Vestvågøy)
- Der Guratinden ermöglicht ebenfalls eine tolle Aussicht in diese Region der Lofoten, jedoch in Richtung Westen und damit direkt in die niemals untergehende Sonne hinein
- Die einsame Wanderung auf den Moltinden ist ebenfalls hervorragend geeignet, um in alle Himmelsrichtungen den Sonnenstrahlen und die eindrückliche Landschaft zu bewundern
Diese Liste ist natürlich nicht abschliessend und du kannst auf so ziemlich jeder Erhöhung und auf jedem Gipfel eindrucksvolle Momente erleben.
Exkurs: Der Polarkreis – Grenzlinie des Sonnenlichts
Wer in Nordnorwegen den Polarkreis überquert, befindet sich in einer unwirtlichen Hochebene, nördlich von Mo i Rana und südlich von Fauske in der Region Nordland. Auf knapp 700 Metern Höhe werden wir unübersehbar daran erinnert, dass wir nun den 66. Breitengrad überqueren und uns damit nur noch gute 2600 Kilometer vom Nordpol entfernt befinden. Auf der Südhalbkugel gilt das gleiche Prinzip, auch hier markiert der südliche Polarkreis den Bereich, der die Sonne aufgrund der Rotation der Erde in den Sommermonaten nicht untergehen lässt.
Die Lage der Polarkreise ist nicht fest, sie variiert innerhalb von 365 Tagen um knapp 15 Meter, da ihre exakten Positionen vom Winkel der Erdachse im Verhältnis zur Ebene der Umlaufbahn abhängt. Die Erdachse ist gegenüber ihrer Umlaufbahn um die Sonne um 23,27 Grad geneigt. Dieser Effekt (auch als Schiefe der Ekliptik bezeichnet) führt dazu, dass wir auf unserer Erde sowohl auf der Süd-, als auch auf der Nordhalbkugel jedes Jahr vier verschiedene Jahreszeiten erleben können – Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Und er ist auch dafür verantwortlich, dass wir während unserer Reise nach Norden dank dieser Neigung keinen Sonnenuntergang mehr erleben, da die Sonnenstrahlen immer mindestens in einem flachen Winkel auf die Erdoberfläche treffen.
Fotografieren in der Mitternachtssonne
Für Fotografen ist die Zeit während der Mitternachtssonne ein wahrer Glückstreffer – sind sie doch immer auf der Suche nach dem perfekten Licht. Die folgenden drei Regeln solltest du beim Fotografieren beachten, damit du während dieser speziellen Bedingungen eindrucksvolle Bilder machst:
- Sei sparsam mit zu farbenfrohen Motiven: Suche dir dezente Motive aus, denn die Farben sind durch die tief stehende Sonne ohnehin bereits sehr knallig und bunt. Zu viel Farbe kann dein Bild ruinieren und unruhig wirken lassen.
- Scharfe Bilder ohne Verwackeln: Nutze wenn möglich ein Stativ, denn trotz der durchgängig scheinenden Sonne ist weniger Tageslicht als tagsüber vorhanden und du musst längere Belichtungszeiten verwenden. Durch ein gutes und leichtes Reisestativ beugst du verwackelten und unscharfen Bildern vor.
- Zu helle oder zu dunkle Bilder vermeiden: Bei Motiven, auf denen du direkt in die Sonne oder knapp daneben fotografierst, muss die Kamera mit einem starken Helligkeitsunterschied klarkommen (dem sogenannten Dynamikumfang). Achte darauf, dass du den Fokus auf einen Punkt setzt, der weder im hellsten noch im dunkelsten Bereich deines Bildes liegt, da dein Foto ansonsten unter- oder überbelichtet ist.
Fotokurse
Du träumst davon, die Mitternachtssonne mit deiner Kamera festzuhalten? Wir stellen dir eine individuelle Fotoreise zusammen – ganz nach deinen Wünschen und deinem Tempo. Melde dich jetzt bei uns und lass uns gemeinsam dein Mittsommernachts-Abenteuer planen!

Traditionen unter der Mitternachtssonne
In Norwegen wird die Zeit der Mitternachtssonne mit lebendigen und naturnahen Traditionen gefeiert – allen voran mit dem Sankt-Hans-Fest am 23. Juni. Dieses Mittsommerfest hat seinen Ursprung in alten heidnischen Sonnenkulten und wird heute mit grossen Lagerfeuern am Wasser zelebriert. Familien und Freundesgruppen versammeln sich an Stränden oder Fjorden, grillen, singen und feiern bis weit nach Mitternacht im goldenen Licht der nie untergehenden Sonne.
Auch spontane Nacht-Picknicks und Grillabende im Freien gehören fest zum norwegischen Sommer: Wer kann, verbringt die langen, hellen Nächte draussen – am liebsten mit Blick aufs Meer oder in den Bergen. Beliebte Aktivitäten sind dabei Kajakfahren, Angeln, Wanderungen oder einfach das stille Staunen über die leuchtende Landschaft. Die besondere Lichtstimmung verleiht selbst einfachen Momenten eine fast magische Atmosphäre, die man so schnell nicht vergisst.

Ein weiteres Highlight sind Konzerte und Festivals unter der Mitternachtssonne, bei denen Musik, Natur und Licht auf einzigartige Weise verschmelzen. Besonders beliebt ist der Midnight Sun Marathon in Tromsø – ein Laufereignis mitten in der Nacht, bei dem die Sonne nicht untergeht. Die Mitternachtssonne ist in Norwegen weit mehr als nur ein Naturphänomen – sie ist gelebte Kultur, Lebensfreude und ein tiefer Ausdruck der Verbundenheit mit der Natur.
Pure Light.
Die Mitternachtssonne für Zuhause.Mehr als einen Besuch wert: die Lofoten in der Mitternachtssonne
Ob zum Geniessen oder für sportliche Action, zum Fotografieren oder zum entspannten Spazieren am Strand: bei einem Besuch im Land der Mitternachtssonne wird es vermutlich nicht bleiben. Zu stark zieht uns die einzigartige Landschaft Norwegens mit der rauen Küstenlinie in ihren Bann. Weisse Sandstrände wechseln sich ab mit felsigen Steilabbrüchen, eingebettet zwischen sanften Hügeln und schroffen Bergspitzen. Dazu gibt es exklusives Licht durch die Mitternachtssonne, inklusive Garantie für lange Nächte mit wenig Schlaf.
FAQs zur Mitternachtssonne
Noch Fragen zur Mitternachtssonne? Wir haben die wichtigsten Infos für dich zusammengestellt.
Unser Biorhythmus orientiert sich stark am natürlichen Wechsel von Hell und Dunkel – hell bedeutet wach, dunkel bedeutet schlafen. In Regionen mit Mitternachtssonne, wie zum Beispiel auf den Lofoten, kann dieses Gleichgewicht gestört werden. Das Hormon Melatonin, das für Müdigkeit sorgt, wird bei zu viel Licht nur eingeschränkt produziert, was das Einschlafen erschwert. Besonders Fotografiebegeisterte geraten schnell in einen Teufelskreis aus ständigem Licht, goldener Stunde und dem Drang, jede Szene festzuhalten. Die Folge: ein wachsender Schlafmangel, denn das Bett bleibt oft leer, solange draussen traumhaftes Licht herrscht. Erst wenn die Erschöpfung überhandnimmt, gönnt sich der Körper etwas Ruhe.
Die Mitternachtssonne stört unseren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus, da es auch nachts taghell bleibt. Das beeinflusst die körpereigene Produktion von Melatonin – jenem Hormon, das uns müde macht. In nordischen Ländern wie Norwegen sind daher lichtdichte Vorhänge in Schlafzimmern Standard, um trotz der Helligkeit gut schlafen zu können. Für Tourist:innen ist ein gestörter Rhythmus meist nur eine temporäre Herausforderung. Wer jedoch dauerhaft im hohen Norden lebt, braucht eine gewisse Disziplin im Umgang mit den langen, hellen Nächten. Mit passenden Massnahmen – etwa durch abgedunkelte Räume zur Schlafenszeit – lässt sich die Melatonin-Produktion regulieren, und man kann die Magie der Mittsommernächte trotzdem geniessen. Denn Sonnenlicht hebt die Stimmung und trägt ebenfalls zur Gesundheit bei.
Auch Tiere im hohen Norden, wie Rentiere oder Elche, reagieren auf die Mitternachtssonne. Forschende haben festgestellt, dass deren biologischer Rhythmus während dieser Zeit durcheinandergerät: Schlaf- und Fresszeiten finden nicht mehr in einem klaren Tagesmuster statt, sondern scheinbar willkürlich. Erst mit dem Einsetzen der längeren Nächte im Herbst normalisiert sich ihr Verhalten wieder und folgt dem gewohnten Wechsel von Tag und Nacht. Für Tierbeobachtungen heisst das: Du hast auch während der Mitternachtssonne gute Chancen, Rentiere, Elche und andere Wildtiere zu sehen – sie sind weiterhin aktiv, wenn auch zu ungewöhnlichen Zeiten.
Zwischen Ende Mai und Ende Juli steht die Mitternachtssonne nördlich des Polarkreises am Himmel. In dieser Zeit geht die Sonne auch nachts nicht unter – es bleibt rund um die Uhr hell. Dieses einzigartige Naturphänomen ist besonders eindrücklich auf den Lofoten oder anderen Regionen im hohen Norden zu erleben.
Die Dauer der Mitternachtssonne hängt davon ab, wie weit nördlich des Polarkreises du dich befindest. Je weiter nördlich, desto länger bleibt die Sonne rund um die Uhr sichtbar. Direkt am Polarkreis dauert das Phänomen nur wenige Tage, während am Nordpol die Sonne rund um die Uhr für etwa sechs Monate scheint. In Tromsø, das etwa 350 Kilometer nördlich des Polarkreises liegt, kannst du die Mitternachtssonne ungefähr vom 18. Mai bis zum 25. Juli beobachten.
Der 21. Juni ist der Tag der Sommersonnenwende – dann erreicht die Sonne ihre höchste Bahn am Himmel und bleibt selbst in den nördlichsten Regionen rund um die Uhr vollständig sichtbar. Sie versinkt nicht einmal teilweise hinter dem Horizont. Dieses Datum markiert den Höhepunkt der Mitternachtssonne. Ab diesem Zeitpunkt werden die Tage langsam wieder kürzer, bis im Winter in denselben Regionen die Polarnacht einsetzt.
Das Gegenteil der Mitternachtssonne ist die Polarnacht. Sie tritt in den nördlichsten Regionen Skandinaviens während der Wintermonate – vor allem im Dezember und Januar – auf. In dieser Zeit bleibt die Sonne teils wochenlang vollständig unter dem Horizont, und es wird auch tagsüber nicht richtig hell. Statt Sonnenlicht gibt es nur ein schwaches Dämmerlicht zur Mittagszeit. Die Polarnacht ist das winterliche Pendant zur Mitternachtssonne und ein ebenso eindrückliches Naturphänomen.
Als Mitternachtssonne bezeichnet man die Zeit, in der die Sonne auch während der Nacht nicht oder nur teilweise hinter dem Horizont verschwindet. Selbst am tiefsten Punkt ihrer täglichen Bahn bleibt sie sichtbar. Dieses Naturphänomen tritt in Regionen nördlich des Polarkreises auf und sorgt dafür, dass es rund um die Uhr hell bleibt – auch um Mitternacht.
Die Mittsommernacht bezeichnet die Zeit der langen, hellen Nächte rund um die Sommersonnenwende, in der es kaum dunkel wird – ein besonderes Naturerlebnis in den nordischen Ländern. Dieser Zeitraum wird in Skandinavien mit traditionellen Festen gefeiert: In Norwegen und Dänemark nennt man es das Sankt-Hans-Fest, in Schweden wird Midsommar gefeiert, und in Finnland heisst das Fest Juhannus. Typisch sind Lagerfeuer, Blumenkränze, Musik, Tanz und geselliges Beisammensein – oft in der Natur, am Wasser oder auf dem Land.